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40 Jahre Musikschule der Seegemeinden 1975-2015

Eine einfache Musikschule entwickelt sich zur professionellen Institution.

Am 13. Juni 2015 fand der dritte und letzte Anlass zum 40-Jahr Jubiläum der Musikschule der Seegemeinden in der Turnhalle Greppen statt. Die Königin der Klangfarben – eine Bilderbuchgeschichte, welche von Schülern der Musikschule der Seegemeinden musikalisch umrahmt wurde.

Und plötzlich erklang die Trompete
Sämtliche Stühle in der Turnhalle Greppen waren besetzt. Das Publikum schaute gespannt auf die grosse Bühne. Man konnte zahlreiche Instrumente wie Flöte, Gitarre, Trompete, Geige, Schwyzerörgeli, E-Piano, Glockenspiel und ein Cajon (Kistentrommel) erblicken – und neben der grossen Leinwand sass die bekannte Märchenerzählerin Jolanda Steiner in einem märchenhaften Sessel. Und plötzlich erklang die Trompete und mehr als 30 Kinder zwischen dem Kindergartenalter und der dritten Primarklasse begaben sich auf die Bühne an ihre Plätze. Mit dem Auftritt einer jungen Gesangsschülerin zusammen mit Kindern vom Musik und Bewegungskurs wurde die Aufführung von «Die Königin der Klangfarben» gestartet.

Wer ist eigentlich die Königin der Klangfarben?
Ihr Name ist Malwida und sie herrscht im Königreich der Farben. Malwida liebt es, ihre Untertanen – die Farben – herumzukommandieren, nichts geht ihr schnell genug, nie ist sie zufrieden. Und wehe dem, der nicht macht, was sie will! Während die bekannte Märchenerzählerin Jolanda Steiner die Geschichte spannend und sehr emotional erzählte, stellten die Kinder mit ihren Instrumenten und Bewegungen die jeweiligen Effekte musikalisch dar. Da war die liebliche, sanfte Farbe Blau oder das zornige, laute Rot und das zickige, eigensinnige Gelb. Mittendrin lebte die mächtige, herrschsüchtige Malwida, die mit ihrer unfreundlichen Art einen riesigen Streit auslöste. Die Farben vermischten sich und verloren ihren Glanz. Es gab ein riesiges Chaos und alles wurde matt, dumpf und grau. Natürlich befahl Malwida ihren Untertanen, sofort aufzuhören, doch es nützte nichts.

… danach sieht die Welt wieder farbiger aus
Die Königin der Klangfarben fing an zu weinen und weinte immer heftiger. Sie dachte über ihr Verhalten nach und flehte schliesslich bitterlich: «Bitte hört auf, hört auf!». Dank diesem innigen Bitten gingen ihre Lieblingsfarben plötzlich wieder auseinander und leuchteten blau, rot und gelb. Alle spielten miteinander und waren glücklich. «Manchmal tut Weinen gut, danach sieht die Welt wieder farbiger aus!» Mit dem gemeinsam gesungenen «Regenbogenlied» schlossen die Kinder diese einzigartige Aufführung ab. Die Besucher dankten den Fleiss der Kinder mit einem tobenden Applaus!

Kompliment an die Musikschüler und ihre Lehrpersonen
Nachdem die Idee entstanden war, den dritten und letzten Jubiläumsanlass in Greppen mit einer Bilderbuchgeschichte für ein jüngeres und junggebliebenes Publikum musikalisch zu umrahmen, hat die Musiklehrerin Jacqueline Wachter (Schwyzerörgeli/Akkordeon) für jede Farbe eine Melodie komponiert. Zusammen mit den Musiklehrpersonen Franziska Ruckli (Klavier), Ines Mauruschat (Gesang) und Béatrice Wolf (Musikschulleitung) wurde dieses einmalige Projekt geplant und organisiert. Die Kinder übten die einzelnen Instrumentalteile, Tänze und Bewegungen im Musikschulunterricht ein. An drei gemeinsamen Proben wurden die Einzelteile zu dieser grandiosen Klanggeschichte zusammengefügt. Mit Jolanda Steiner konnte schliesslich die perfekte Erzählerin gewonnen werden. Die Kinder probten intensiv für dieses einzigartige Musikspektakel. Es war bewundernswert zu sehen, wie alle Kinder ihren Einsatz kannten, selbstsicher und mit viel Freude musizierten, sangen und tanzten. Ein riesiges Kompliment an die mitwirkenden Schülerinnen und Schüler der Musikschule der Seegemeinden und die verantwortlichen Lehrpersonen!

Strassenmusik an der Quaipromenade in Weggis

Am Sonntag, 31. Mai 2015 fand bereits das zweite Konzert anlässlich des 40-Jahre-Jubiläums der Musikschule der Seegemeinden statt. Austragungsort dieses abwechslungsreichen Festanlasses, welcher unter dem Motto «Strassenmusik» stand, war die Quaipromenade sowie der Pavillon in Weggis.

Bei herrlichem Wetter und vor traumhafter Kulisse präsentierten knapp 50 MusikschülerInnen zwischen dem Lüthibödeli und der Schiffstation ein einmaliges Strassenmusik-Spektakel. Während einer guten Stunde trafen die Besucher auf ihrem Weg entlang der Quaipromenade auf sehr unterschiedliche Musikstilrichtungen, welche von verschiedenen Formationen vorgetragen wurden.

Das Angebot war sehr vielfältig zusammengestellt. Der Auftritt der SchlagzeugschülerInnen, welche gemeinsam eine Perkussionsgruppe («Riviera-Drummers») gebildet haben, orientierte ihre Aufführung an der amerikanischen Perkussions-Gruppe «Stomp». Dabei wurden die Rhythmen und Klänge mit Hilfe verschiedener Alltagsgegenständen erzeugt. In eine ganz andere Stilrichtung wurden die Besucher beim Holzbläser-, Schwyzerörgeli/Akkordeon- oder beim Geigenensemble geführt. Diese Ensembles haben ein stilistisch farbiges Programm von Klassik, über Schweizer Volksmusik und Popmusik bis hin zur Klezmer Musik präsentiert. Klezmer ist die Musik jüdischer Musiker und Wandermusikanten, die schon vor Jahrhunderten das Volk unterhielten und auf Festen und Hochzeiten aufspielten. In der Klezmer-Stilrichtung wird die menschliche Stimme mit den Instrumenten nachgeahmt.

Um 17.00 Uhr fanden sich schliesslich alle Besucher beim Pavillon ein und lauschten gespannt dem poppigen Auftritt des Bandworkshops sowie den eindrücklichen Klängen der Jugendmusik. Nach den Gratulationsworten seitens der Gemeinde überraschte der Kirchenchor BelCanto die Zuschauer zum Jubiläum der Musikschule. Mit dem Geburtstags-Ständchen der Feldmusik Weggis wurde der gelungene Abend schliesslich stimmungsvoll ausgeklungen.        

Festanlass vom 21. März 2015, Vitznau

Es war ein vollkommen gelungener Auftakt in die insgesamt drei geplanten Festanlässe zum 40-jährigen Jubiläum der Musikschule der Seegemeinden.  

Die Aula des Schulhauses Vitznau wurde gekonnt in eine stilvolle Piano-Bar umgewandelt. Die kleinen Stehtische mit Kerzenlicht liessen eine gemütliche Stimmung aufkommen. Einige Musikschülerinnen und Musikschüler unterhielten die zahlreich erschienen Gäste während dem Apéro mit stimmungsvollen Jazz-Stücken und Evergreens.
Nach diesem sehr eindrücklichen Einstieg begaben sich die Gäste in die Turnhalle, wo bereits das Lehrerorchester aufwartete. Passend gekleidet erinnerten sie mit bekannten Stücken aus den 70-er Jahren an die Zeit, als die Musikschule der Seegemeinden entstanden ist.
Die beiden Moderatorinnen Noa Kobe (Klavierlehrerin) und Béatrice Wolf (Musikschulleiterin) begrüssten die vielen ehemaligen KommissionsmitgliederInnen, Musikschulleiter und Lehrpersonen der Musikschule der Seegemeinden, welche der Einladung so zahlreich gefolgt sind. Es war ein bedeutungsvoller Moment, speziell für die Musikschulleiterin, so viele bekannte Gesichter nach teilweise vielen Jahren wiederzusehen. Weiter folgten persönliche Ansprachen und Grussworte vom jetzigen Kommissionspräsidenten Walter Röllin und vom Vitznauer Gemeindepräsident Noldi Küttel. Mit interessanten Statistikzahlen und lustigen Fotos erhielten die Gäste einen Einblick in den Musikalltag von damals und heute. Einen ehrenvollen Abschluss bescherten die Gastauftritte der beiden Gratulanten – Musikgesellschaft Vitznau und Hundsbuchmusig. Ein herzliches Dankeschön an alle, die die Musikschule der Seegemeinden in diesen 40 Jahren in irgendeiner Weise unterstützt haben!              

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